Bergauf - Bergab in den deutschen Mittelgebirgen
Letzte Aktualisierung: 30.05.2023
© Erich Arndt
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Mittelgebirge
Die deutschen Mittelgebirge und ihre Gipfel
FICHTELGEBIRGE
Geografie:
Das
Fichtelgebirge
ist
ein
bis
zu
1051
Meter
hohes
Mittelgebirge
im
Nordosten
Bayerns
und
im
Nordwesten
Tschechiens.
Im
Jahre
1971
wurde
der
Naturpark
Fichtelgebirge
geschaffen.
Kleinere
Teile
davon
befinden
sich
im
Nordwesten
Tschechiens.
Der
südliche
Bereich
des
Naturraumes
Fichtelgebirge, der Steinwald, liegt im Naturpark Steinwald.
Aufstiegsroute:
Die Wanderung ist als Rundweg ( siege GPS-Track) angelegt.
Abstiegsroute:
Ebenso Rundweg siehe GPS-Track.
Anstrengung:
Mittelschwere Wanderung T1; z.T. matschige Wege mit Restschneeauflagen
im April.
Ausrüstung:
Wanderausrüstung; festes Schuhwerk; ggf. Wetterschutzkleidung.
Gefahren:
Keine.
Im Reisetagebuch geblättert
(Mittwoch, 13.04.2022)
Auf Wanderung im sagenhaften Fichtelgebirge
Ein
guter
Start
am
Morgen
ist
die
halbe
Miete
für
einen
erfolgreichen
Tag.
Deshalb
nehmen
wir
uns
im
Hotel
Goethe
in
Aš
genügend
Zeit
und
lassen
kein
Stress
aufkommen.
Zum
Ritual
nach
dem
Aufstehen
gehören
auch
einige
Dehnübungen,
um
die
Gelenke
zu
mobilisieren.
Eine
Dusche
am
Morgen
ist
mehr
als
Körperpflege
und
letztlich
gehört
auch
ein
Power-Frühstück
dazu,
um
gut
in
den
Tag
zu
starten.
Das
Tagesziel
ist
klar:
Am
Mittwoch
steht
eine
Wanderung
im
Fichtelgebirge
auf
dem
Programm.
Gegen
8:45
Uhr
starten
Brigitte
und
ich
mit
dem
Auto,
um
in
das
35
km
entfernt
liegende
bayerische
Schönlind
zu
fahren.
Nach
der
Ankunft
wird
der
Rucksack
geschultert,
die
etwa
12
km
lange
Wanderung
im
sagenhaften
Fichtelgebirge
beginnt.
Auf
schattigem
Waldweg
geht
es
dem
Rudolfstein
entgegen.
Die
866
m
hohe
Felsformation
ist
ein
Wahrzeichen
des
Gebirges
sowie
eines
der
schönsten
Geotope
Bayerns.
Im
Gipfelbereich
gibt
es
mehrere
durch
Wollsackverwitterung
geschichtete
Felsformationen
aus
Zinngranit,
die
ein
geschütztes
Naturdenkmal
bilden.
Seit
dem
Jahr
1890
führt
auf
den
höchsten
Felsen
der
Formation
eine
Treppe.
Wir
steigen
hinauf
und
werden
mit
einer
schönen
Aussicht
auf
den
Weißenstädter
See
und
auf
umliegenden
Ortschaften
belohnt.
Der
Berg
hat
seinen
Namen
vom
fränkischen
Pfalzgraf
Rudolf
erhalten,
der
hier
im
Jahr
857
eine
Befestigungsanlage
errichten
ließ.
Von
der
einst
eingebetteten
kleinen
Burg
sind
nur
noch
wenige
Reste
vorhanden.
Das
nächste
Naturhighlight
auf
dem
zunehmend
matschigen
Rundweg
sind
die
Drei-
Brüder-Felsen.
Die
sagenumwobene
Gruppe
von
Granittürmen
erreicht
eine
Höhe
von
840
Metern.
Aufgrund
der
horizontalen
Klüftung
des
Gesteins
sind
in
eindrucksvoller
Weise
die
charakteristischen
Formen
der
Matratzenverwitterung
entstanden.
Der
Sage
nach
handelt
es
sich
bei
den
Felsen
um
drei
adlige
Brüder,
die
hier
auf
der
Flucht
vor
Raubrittern
von
einem
bösen
Geist
versteinert
wurden.
Nicht
weniger
eindrucksvoll
ist
das
etwa
15
Gehminuten
von
den
drei
Brüdern
gelegene
kleine
Backöfele.
Auf
den
ersten
Blick
sieht
das
Ganze
tatsächlich
wie
ein
großer
Backofen
aus,
oder
ein
Kellereingang
für
Zwerge,
vielleicht
sogar
ein
Bergwerkseingang.
Die
verrottete
Eisentür
erinnert
an
eine
Backröhre,
die
es
früher
auch
in
meinem
Heimatdorf
auf
dem
Backenberg
gab,
wo
die
Dorfgemeinschaft
Brot
gebacken
hat.
Tatsächlich
handelte
es
sich
hier
um
einen
ehemaligen
Tresor
zur
Aufbewahrung
von
Sprengstoff,
der
zum
Wegebau
benötigt
wurde.
Auf
dem
Türsturz
ist
die
Jahreszahl
1956
eingemeißelt,
mit
den
Initialen
O.
E.
Offenbar
sind
das
die
Initialen
des
Försters
O
tto
E
itner,
der
diese
Abmauerung
mit
einer
dreifachen
Stahltür
errichten
ließ.
Steinbruchbetriebe,
Baufirmen
und
Forstämter
durften
Sprengstoff
aus
Sicherheitsgründen
nicht
im
Ort
lagern,
sondern
mussten
solche
Lagerräume
im
Außenbereich
schaffen.
Die
Tür
wurde
irgendwann
aufgeschweißt.
Wären
im
Innern
noch
Sprengstoffreste
gewesen,
hätte
das
auch
schiefgehen
können.
Der
Schneeberg
wird
beim
Schlussanstieg
seinem
Namen
gerecht,
denn
wir
stapfen
durch
eine
dichte
Schneedecke
dem
Gipfel
entgegen
.Gegen
12:00
Uhr
ist
der
Höhepunkt
der
Wanderung
erreicht:
der
1.051
m
hohe
Schneeberg,
die
höchste
Erhebung
des
Fichtelgebirges
ist
erklommen.
Auf
seinem
Gipfel
befindet
sich
ein
recht
markant
geformter
Turm,
der
von
den
Amerikanern
einst
als
Spionage-Turm
gen
Osten
genutzt
wurde,
um
den
Funkverkehr
abzuhören.
Daneben
steht
ein
kleiner
14
m
hoher
hölzerner
Aussichtsturm,
das
sogenannte
Backöfele.
Der
erste
Turm,
der
1926
errichtet
wurde,
hielt
90
Jahre
der
Verwitterung
stand.
Im
Jahr
2017
wurde
er
durch
einen
Nachbau
aus
Eichenholz
ersetzt.
Seit
1996
ist
das
gesamte
Areal
wieder
frei
zugänglich.
Der
Schneeberg
ist
ein
Naturschutzgebiet
und
kann
daher
nur
zu
Fuß
oder
mit
dem
Rad
erklommen
werden.
Nach
einer
Rast
geht
es
hinab.
Der
Weg
führt
am
Schneeberg-Brunnen
vorbei.
Leider
haben
wir
die
abseits
vom
Hauptweg
gelegene
Steinsäule,
die
die
1.000
m
Höhenlinie
markiert,
nicht
beachtet.
Auf
dem
Weg
nach
Schönlind
wird
ein
Abstecher
zur
Alten
Egerquelle,
die
eigentlich
die
Quelle
des
Zinnbaches
ist,
gemacht.
Die
Wanderung
endet
nach
3:50
Stunden.
Vor
der
Heimfahrt
besuchen
Brigitte
und
ich
noch
die
„
echte
“
Egerquelle.
Sie
ist
gut
ausgeschildert
und
erreichbar
und
liegt
in
einer
Talmulde
im
Weißenstadter Forst.