Bergauf - Bergab in den deutschen Mittelgebirgen
Letzte Aktualisierung: 30.05.2023
© Erich Arndt
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Mittelgebirge
Die deutschen Mittelgebirge und ihre Gipfel
ELBSANDSTEINGEBIRGE
Nach
der
zweistündigen
Anreise
geht
es
sofort
auf
die
erste
Wandertour
im
Elbsandsteingebirge.
Sowohl
der
auf
der
tschechischen
Seite
gelegene
Děčínský
Sněžník
(Hoher
Schneeberg)
723
m,
als
auch
der
Große
und
Kleine
Zschirnstein
562
m
und
472
m,
die
auf
der
deutschen
Seite
des
Gebirges
in
der
Sächsischen
Schweiz
liegen,
sollen
am
heutigen
und
morgigen
Tag
erwandert
werden.
Vor
dem
geschlossenen
Hotel
Sněžník
im
gleichnamigen
Dorf
beginnt
die
Wanderung.
Wir
folgen
der
Straße,
die
schon
bald
in
einen
schönen
Buchwald
führt.
Nach
einer
halben
Wegstunde
ist
die
ehemaligen
Fluoritgrube
(
Bývalý
fluoritový
důl)
erreicht
,
die
auch
den
Namen
„
Höhle
unter
dem
Schneeberg
“
(
Jeskyně
pod
Sněžníkem)
trägt.
Bis
1993
wurde
hier
in
einem
über
20
km
langen
Stollensystem
Fluorit
abgebaut.
Der
Zugang
zu
verbliebenen
Stollenabschnitten
durch
das
offenbar
einzig
erhaltene
Mundloch
ist
nicht
öffentlich.
Eine
rustikale
Eisentür versperrt den Eingang.
Stetig
ansteigend
geht
es
über
einen
Pfad
durch
den
Wald
weiter.
Der
Boden
ist
gefroren,
an
schattigen
Stellen
liegt
noch
Schnee.
75
Minuten
nach
dem
Aufbruch
ist
das
Gipfelplateau
des
Hohen
Schneebergs
erreicht.
Der
Fernblick
vom
markanten
Tafelberg
ist
am
heutigen
Tag,
bei
schönem
Wetter,
grandios.
Ein
Rundumblick
ist
uns
aber
nicht
vergönnt,
denn
der
Aussichtsturm
(
Rozhledna
Děčínský
Sněžník)
öffnet
erst
ab
April
seine
Pforte.
Ebenso
ist
die
unterhalb
des
Turmes
befindliche
Gaststätte
noch
geschlossen.
Der
1864
erbaute
Turm
diente
früher
als
Station
1.
Ordnung
der
Königlich-Sächsischen
Triangulation.
Obwohl
sich
der
höchste
Gipfel
des
Elbsandsteingebirges
auf
verschiedenen
Wanderwegen
und
auch
per
Rad
erreichen
lässt,
sind
Brigitte
und
ich
fast
alleine
hier
oben.
Nach
der
Gipfelschau
wandern
wir
auf
dem
Plateau
entlang
der
Abbruchkante
bis
zur
Dresdner
Aussicht
(
Drážďnská
vyhlídka)
weiter.
Auch
hier
eröffnet
sich
ein
grandioser
Fernblick.
Nachdem
wieder
das
Dorf
Sněžník
erreicht
ist,
geht’s
mit
dem
Auto
zum
Quartierort
Děčín.
Nach
geruhsamer
Nacht
und
sehr
gutem
Frühstück
im
Hotel
Zlatá
Lípa
(Goldene
Linde)
starten
wir
bei
Sonnenschein
und
frischen
Temperaturen
um
die
-3°C
in
die
Sächsische
Schweiz,
um
die
Zschirnsteine zu erwandern.
Das
Dorf
Kleingießhübel
ist
nach
45
Minuten
erreicht.
Auf
dem
Großen
Zschirnstein
wurde
früher
Basalt
gebrochen,
der
als
Straßenschotter
verwendet
wurde.
Der
Basalt
entstand
im
Tertiär,
als
vulkanische
Aktivität
die
Sandsteinplatte
durchbrach.
An
den
Rändern
bildete
sich
Eisenerz,
welches
hier
im
Mittelalter
gefördert
und
verhüttet
worden
ist.
Kleingießhübel
wurde
von
Bergleuten
in
dieser Zeit gegründet.
Die
Wald-
und
Felswanderung
zum
höchsten
Gipfel
der
Sächsischen
Schweiz,
dem
Großen
Zschirnstein,
startet
gegen
9:15
Uhr.
Der
Name
„
Zschirnstein
“
soll
sich
vom
slawischen
Wortstamm
für
schwarz
ableiten.
Brigitte
und
ich
folgen
dem
Hirschgrundweg.
Zwischen
Fachwerkhäusern
geht
es
im
Ort
talaufwärts.
Außerhalb
des
Dorfes
wird
der
Blick
auf
der
linken
Seite
auf
die
steile
Felswand
des
Kleinen
Zschirnstein
(472
m)
gelenkt.
Der
Weg
ist
moderat
und
führt
in
einem
Mischwald
bergan.
Auffällig
sind
einige
uralte
Buchen,
deren
Stämme
einen
erheblichen
Umfang
haben.
Mit
zunehmender
Höhe
schlängelt
sich
der
Weg
durch
einen
farnreichen
Kiefernwald, bis der Fuß des Großen Zschirnstein erreicht ist.
Bevor
es
aber
auf
den
Gipfel
geht,
wird
ein
kleiner
Abstecher
zur
Wildbrethöhle
gemacht.
Die
kleine
Blocktrümmerhöhle
wurde
bis
ins
18.
Jh.
als
Zwischenlager
für
Wildbret
benutzt,
welches
bei
königlich-sächsischen Hofjagten erlegt worden war.
Der
Finalanstieg
erfolgt
über
einen
steilen
felsigen
Serpentinensteig
am
Nordabsturz
des
Berges.
Dadurch
dass
der
Große
Zschirnstein
eine
ziemlich
schiefe
Ebene
ist,
geht
es
mit
einer
sehr
angenehmen
Steigung
zur
besten
Aussicht
hinüber,
die
sich
auf
der
südlichen
Spitze
des
Felsplateaus
befindet.
An
dieser
Stelle
ist
auch
der
höchste
Punkt
des
Berges,
der
„
Mittagstisch
“
zu
finden.
Seit
1865
befindet
sich
auch
hier
eine
Nagelsche
Säule.
Sie
erinnert
an
August
Nagel,
den
Leiter
der
Vermessung
in
Sachsen
im
19. Jahrhundert.
Die
Säule
ging
um
1900
verloren.
Im
Mai
2011
erfolgte
die
Neuaufstellung
einer
Kopie.
Wir
genießen
die
Aussicht,
die
bis
hinüber
zum
Hohen
Schneeberg
reicht
und
legen
eine
Rast
ein,
bevor
es
weiter
durch
den
Wald
hinüber
zum
Kleinen
Zschirnstein
und
von
dort hinab nach Kleingießhübel geht.
Im Reisetagebuch geblättert
(Mittwoch/Donnerstag, 09.03./10.03.2022)
Ein Gebirge, drei Gipfel, schöne Ausblicke
Geografie:
Das
Elbsandsteingebirge
ist
ein
vorwiegend
aus
Sandstein
aufgebautes
Mittelgebirge
am
Oberlauf
der
Elbe
in
Sachsen
(Deutschland)
und
Nordböhmen
(Tschechien).
Es
ist
etwa
700 km²
groß
und
erreicht
Höhen
bis
723
Meter
über
dem
Meeresspiegel.
Der
deutsche
Teil
wird
im
Allgemeinen
als
Sächsische
Schweiz, der tschechische als Böhmische Schweiz (
České Švýcarsko
) bezeichnet.
Aufstiegsroute:
Unsere Wanderung zum Hohen Schneeberg (Děčínský Sněžník) startet im Dorf
Schneeberg (Sněžník), am Hotel Sněžník, dann weiter siehe GPS-Track.
Der Start zum Großen Zschirnstein erfolgt im Dorf Kleingießhübel.
Abstiegsroute:
Wie Aufstieg mit Rundwegen (siehe GPS-Track).
Anstrengung:
Leichte Wanderung T1 kurz T2 beim Abstieg vom Kleinen Zschirnstein.
Ausrüstung:
Wanderausrüstung; festes Schuhwerk; ggf. Wetterschutzkleidung.
Gefahren:
An den Abbruchkanten des Tafelberges ist Vorsicht geboten.