Bergauf - Bergab in den deutschen Mittelgebirgen
Letzte Aktualisierung: 30.05.2023
© Erich Arndt
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Mittelgebirge
Die deutschen Mittelgebirge und ihre Gipfel
BRAMWALD
Geografie:
Der
Bramwald
liegt
im
niedersächsischen
Landkreis
Göttingen.
Er
ist
ein
bewaldetes
Mittelgebirge
im
Weserbergland.
Im
Norden
des
Waldgebietes
liegt
seine
höchste
Erhebung,
der
408
Meter
hohe
Totenberg.
Die
Region
um
den Berg ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Aufstiegs- und Abstiegsroute:
Der
Hinweg
ist
sogleich
der
Rückweg.
Gestartet
wird
am
Kloster
Bursfelde.
Die
Kernzone
des
Totenberges
ist
als
Naturschutzgebiet
ausgewiesen.
Die
Waldwege dürfen entsprechend der Verordnung nicht verlassen werden.
Anstrengung:
Leichte
Wanderung.
Für
alle
Fitnesslevel.
Überwiegend
gut
begehbare
Wege.
Trittsicherheit erforderlich (T1).
Ausrüstung:
Wanderausrüstung; festes Schuhwerk; ggf. Wetterschutzkleidung.
Gefahren:
Keine.
Gehen ist des Menschen beste Medizin.
Was
Hippokrates
schon
400
Jahre
v.
Chr.
wusste,
gilt
auch
heute
noch.
Nach
der
Vormittagstour
zur
Großen
Blöße
in
der
Solling-Region
steht
am
Nachmittag
eine
Wanderung
zum
Totenberg
im
Bramwald
auf
dem
Programm.
Der
Totenberg
sollte
nicht
mit
einem
Friedhof
verwechselt
werden,
denn
Forstorte,
die
diesen
Namen
tragen
gibt
es
in
Deutschland
häufiger.
Es
handelt
sich
vielmehr
um
Gebiete,
die
fern
von
Siedlungen
liegen
und
deren
Nutzung
überregionalen
Gemeinschaften
zustand.
Im
Wort
steckt
ein
indogermanischer
Wortstamm,
der
unter
anderem
in
der
lateinischen
Vokabel
totus
=
alle
enthalten
ist.
Die
Tour
startet
gegen
11:45
Uhr
am
Kloster
Bursfelde.
Die
ehemalige
Benediktinerabtei
wurde
1093
von
Graf
Heinrich
dem
Fetten
bzw.
dem
Reichen
gestiftet.
Einkehr
und
Stille
suchen
Brigitte
und
ich
jedoch
nicht
im
Kloster,
sondern
unter
den
Buchen,
Eichen
und
Fichten
des
Bramwaldes.
Wir
folgen
etwa
500
Meter
der
Niemestraße,
biegen
dann
rechts
ab
und
queren
über
eine
Brücke
einen
Nebenbach
der
Nieme.
Etwas
später
geht
es
einen
Asphaltweg
entlang,
der
dann
von
einem
naturbelassenen
Pfad
abgelöst
wird.
Nach
etwa
3
km
führt
die
Wanderung
an
der
Zone
des
Naturwaldes
auf
dem
Weg
Lange
Bahn
entlang.
Der
Bramwald
überstand
als
vermutlicher
Grenzwald
zwischen
den
germanischen
Stämmen
der
Chatten
und
der
Sachsen
die
zwischen
500
und
800
n.
Chr.
vom
Leinetal
aus
einsetzende
Siedlungs-
und
Rodungstätigkeit.
Innerhalb
dieses
Waldkomplexes
lässt
sich
der
„
gemeine
Bramwald
“,
in
dem
die
umliegenden
Dörfer
Nutzungsrechte
besaßen,
vom
„
privativen
Bramwald
“
unterscheiden,
in
dem
nur
die
Klöster
Bursfelde
und
Hilwartshausen
sowie
der
Landesherr
Nutzungsrechte
hatten.
Der
„
gemeine
Bramwald
“
umfasste
die
eigentliche
Hochfläche
und
von
dort
aus
einen
breiten
Verbindungsstreifen
bis
zum
Waldrand
vor
Hemeln.
Hier
wurde
der
Wald
als
Bau-
und
Brennholzquelle
sowie
zur
Waldweide
und
Streugewinnung
genutzt,
was
zu
einer
erheblichen
Begünstigung
der
Eiche
und
zur
Zurückdrängung
der
dominanten
Buche
führte.
Als
Teil
des
„
privativen
Bramwaldes
“
blieb
der
Totenberg
von
der
Übernutzung
nach
dem
Dreißigjährigen
Krieg
verschont.
Es
ist
davon
auszugehen,
dass
die
Naturwaldfläche
durchgängig
mit
Buchenwald
bestockt
gewesen
ist
und
bereits
im
16.
Jahrhundert
von
hochwaldartigen
Beständen
geprägt
wurde.
Das
Holz
wurde
vor
allem
als
Energiequelle
für
die
Eisenhämmer
und
Glashütten
im
Niemetal
genutzt.
Zahlreiche
Meilerplätze
im
Naturwald
und
in
dessen
Umgebung
deuten
auf
die
ehemals
intensiv
betriebene
Köhlerei
hin.
Außerhalb
des
heutigen
Naturwaldes
wurden
die
Waldböden
durch
Viehweide
und
Streunutzung
erheblich
zerstört.
Fehlende
Laubholzverjüngung
gab
ab
1731
den
Anstoß
für
den
Fichtenanbau.
1884
wurden
die
Weide-
und
Streunutzungsrechte
im
Bramwald
abgelöst.
Die
verbliebenen
Eichenhutewälder
wurden
weitgehend
in
Eichen-Hochwald
umgewandelt
und
die
Blößen
mit
Fichte
aufgeforstet
–
soweit
zur
Geschichte des Naturwaldes.
Als
die
400-Meter-Höhenmarke
erreicht
ist,
wandern
wir
noch
ein
Stück
durchs
Gelände,
um
den
höchsten
Punkt
zu
finden.
Mein
GPS
nähert
sich
den
Koordinaten
der
höchsten
Stelle,
doch
dann
geht
es
nicht
mehr
weiter.
Das
Areal
um
den
Gipfelpunkt
ist
wegen
Neuanpflanzungen,
zum
Schutz
vor
Tierverbiss,
mit
einem
Drahtzaun
eingehaust.
Das
Gipfelfoto
entsteht
somit
am
Drahtzaun,
nahe
der
408-
Meter-Höhenmarke.
Gemütlich
wandern
wir
zurück.
Ein
Abstecher
wird
noch
zur
nördlich
des
Berges
gelegenen
Totenberghütte
unternommen,
bevor
die
Tour
nach
12,5
km
am
Kloster
Bursfelde
endet.
Um
15:30
Uhr
ziehe
ich
den
Zündschlüssel
des
Autos
ab,
das
Hotel
Fulda
in
Hannoversch
Münden
ist
erreicht.
Wir
checken
ein
und
legen
vor
dem
Stadtgang
die
gewohnte
Ruhestunde
ein.
Später
geht’s
zu
einem
kleinen
Stadtspaziergang
und
zum
Abendessen
ins
Küsterhaus.
Wir
lassen
uns
den
Flammkuchen,
die
Hühnersuppe
sowie
das
Pils
und
den
Tee
schmecken.
Der
Tag
klingt
wie
gewohnt
im
Bett
mit
einem
Glas Wein und dem TV-Krimi „
Vom bösen Friederich“
aus.
Im Reisetagebuch geblättert
(Dienstag, 25.04.2023)
Im einstigen Grenzwald zwischen germanischen Stämmen unterwegs