Bergauf - Bergab in den deutschen Mittelgebirgen
Letzte Aktualisierung: 30.05.2023
© Erich Arndt
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Mittelgebirge
Die deutschen Mittelgebirge und ihre Gipfel
BAYERISCHER WALD
Geografie:
Der
Bayerische
Wald
ist
ein
etwa
100 km
langes
und
bis
1.456 m
ü.NHN
hohes
Mittelgebirge
an
der
Grenze
zwischen
(Bayern)
Deutschland
und
Tschechien.
Der
größte
Teil
davon
liegt
im
Regierungsbezirk
Niederbayern.
Der
Nordteil
gehört
zur
Oberpfalz,
im
Süden
reicht
das
Gebirge
bis
zur
Grenze Oberösterreichs.
Aufstiegsroute:
Der
Aufstieg
zum
Großen
Arber
ist
als
Langstreckenwanderung
entlang
des
Goldsteigs
angelegt.
Die
Tour
führt
über
acht
Berge,
die
über
tausend
Meter
hoch sind.
Abstiegsroute:
Unsere Abfahrt vom Großen Arber zur Talstation erfolgt mit der Seilbahn.
Anstrengung:
Die Tour wird entsprechend der Länge (ca. 18 km) und der zu steigenden
Höhenmeter (1.043 m) als schwer eingestuft – T2.
Ausrüstung:
Wanderausrüstung (Trekkingschuhe, Wanderstöcke, Wetterschutzkleidung
…). Es sollte genügend Wasser mitgenommen werden.
Gefahren:
Keine.
Im Reisetagebuch geblättert
(Dienstag, 23.05.2023)
An einem Tag über acht Tausender
Der
Tag
im
Hotel
Kurpark
in
Bodenmais
beginnt
früh,
denn
am
Dienstag
steht
eine
besondere
Wanderung
im
Bayerischen
Wald
auf
dem
Plan:
Es
ist
die
Acht-Tausender-Tour,
die
entlang
des
Goldsteigs
führt,
über
18
km
lang
ist
und
auf
dem
Großen
Arber
endet.
Entsprechend
der
Länge,
der
Höhen,
die
gemeistert
werden
müssen
und
der
Bodenbeschaffenheit
kann
man
der
Tour
auch
das
Prädikat
„
Königsetappe
“
geben.
Nach
einem
„
Bergsteigerfrühstück
“
gehen
Brigitte
und
ich
zum
Rathaus
von
Bodenmais
und
fahren
von
dort
aus
ab
8:09
Uhr
gratis,
dank
Gästekarte,
mit dem Wanderbus zum Berggasthof Eck, denn dort beginnt der Trail.
1
.
Etappe: Berggasthof Eck (853 m) - Mühlriegel (1.080 m)
Unsere
Acht-Tausender-Tour
startet
um
8:40
Uhr
am
Berggasthofs
Eck.
Schon
wenige
Meter
nach
der
Straßenüberquerung
beginnt
der
Wanderweg
Goldsteig,
den
Brigitte
und
ich
nun
bis
zum
Großen
Arber
folgen.
Bald
wird
aus
einem
Waldweg
ein
steiniger
und
wurzeliger
Pfad.
Bis
zum
ersten
Gipfel
sind
etwa
200
Höhenmeter
zu
überwinden.
Gegen
9:30
Uhr
ist
der
erste
Tausender,
der
Mühlriegel,
erreicht.
Er
ist
der
Hausberg
der
Gemeinde
Arnbruck.
Der
Gipfel
befindet
sich
rechts
neben
dem
Pfad.
Kurz
vor
einer
Schutzhütte
führt
ein
Steig
hinauf.
Das
große
Gipfelkreuz
ist
nicht
nur
eine
Bergmarkierung,
denn
an
christlichen
Feiertagen
werden
hier
auch
Bergmessen
abgehalten.
Nachdem
uns
Brigitte
in
das
Gipfelbuch
eingetragen
hat
und
wir
die
schöne
Aussicht
in
das Zellertal genossen haben, geht’s weiter.
2
.
Etappe: Mühlriegel (1.080 m) - Ödriegel (1.156 m)
Bis
zu
einer
Kreuzung
wird
ein
kleiner
Anstieg
gemeistert.
Von
dort
geht
es
ein
Stück
geradeaus
über
eine
Waldwiese
weiter.
Steine
und
Wurzeln
sind
die
Begleiter
eines
120-Höhenmeter-Anstiegs,
der
hinauf
zum
langgestreckten
Bergrücken
des
Ödriegel
führt.
Wie
die
Reste
einer
verfallenen
Burg
ragen
die
drei
Fels-Zinnen
aus
der
kargen
Landschaft
des
Hochmoors
empor.
Über
Natursteinstufen
steigen
wir
rechts
an
den
Felsen
vorbei
hinauf
zu
einem
Plateau
von
dem
es
einen
schönen
Fernblick
auf
den
Lahmer
Winkel
gibt.
Das
Gipfelkreuz
steht
etwa
250
m
abseits
vom
Goldsteig
auf
einem
vierten
Felsen.
Es
ist
an
einem
Solarmodul
angeschlossen
und
leuchtet
im
Dunkeln.
Auf
die
Kletterei
hinauf
bis
zum
Kreuz
wird
diesmal
verzichtet,
denn
die
Felsen
sind
feucht und glatt - abrutschen sollte man hier nicht.
3
.
Etappe: Ödriegel (1.156 m) – Schwarzeck (1.238 m)
Gegen
10:00
Uhr
starten
wir
vom
Ödriegel
zum
dritten
Tausender,
dem
Schwarzeck.
Es
geht
leicht
bergan
bis
zu
einer
üppig-grünen
Hochfläche,
über
die
es
sich
gut
wandern
lässt.
Später,
nachdem
einige
Bodenwellen
passiert
sind,
wird
der
Pfad
wieder
steiniger,
schmaler
und
steiler.
Etwa
2
km
nach
dem
Aufbruch
am
Ödriegel
ist
das
Waldwiesemarterl
erreicht.
Die
Gedenkstätte
ist
den
verstorbenen
Mitgliedern
des
Waldvereins
Arnbruck
gewidmet.
Das
Bußkreuz
am
Wegesrand
stand
früher
auf
dem
Arnbrucker
Friedhof.
Es
gibt
eine
Schutzhütte
und
auch
ein
Wanderstempel
ist
vorhanden.
Nachdem
der
Ort
in
Augenschein
genommen
ist,
geht’s
etwa
500
m
weiter
bis
zum
„
Hängenden
Riegel
“.
Das
1.080
m
hohe
imposante
Felsmassiv
aus
Gneis
zwingt
den
Blick
nach
oben.
Nur
gut,
dass
wir
da
nicht
hinaufmüssen.
Über
einen
schmalen
und
steinigen
Pfad
geht’s
unterhalb
des
Riegels
weiter
bergauf.
Der
140
Höhenmeter
steile
Anstieg
zum
Schwarzeck
hat
es
in
sich.
Zwischen
den
Felsblöcken
kommen
auch
die
Hände
zum
Einsatz.
Die
Mühe
wird
durch
eine
herrliche
Fernsicht
bis
hin
zum
Lahmer
Winkel,
Osser
und
Zwercheck
belohnt.
Am
Gipfelkreuz,
das
auf
einem
Felssporn
am
Grat
des
Berges
steht,
sollte
man
nicht
vorbeilaufen,
denn
der
Pfad,
der hinaufführt, liegt nur wenige Meter vom Steig entfernt.
4
.
Etappe: Schwarzeck (1.238 m) – Reischflecksattel (1.126 m)
Vom
Gipfelkreuz
des
Schwarzeck
geht
es
wieder
hinab
zum
Goldsteig
und
dann
für
einige
Meter
am
Grat
entlang.
Ein
ständiges
auf
und
ab
über
Steine
und
Wurzeln
schließen
sich
an.
Nach
mühevoll
erstiegenen
Höhenmetern
geht
es
bald
wieder
viele
Höhenmeter
runter.
Für
Entspannung
in
den
Beinen
sorgt
ein
Waldpfad,
der
sich
gemütlich
bis
zu
einer
Kreuzung
dahinzieht.
Wir
halten
uns
links
und
erreichen
nach
etwa
200
m
den
Reischflecksattel.
Ein
Gipfelkreuz
gibt
es
hier
nicht,
denn
ein
Sattel
ist
eben
kein
Berg.
An
einen
Unterstand
ist
ein
Schild
mit
der
Aufschrift:
Naturpark
Reischflecksattel
1126
m
ü
NHN
angebracht.
Etwa
die
Hälfte
der
Tour
haben
Brigitte
und
ich
bis
hierher
zurückgelegt
-
Zeit
für eine Rast.
5
.
Etappe: Reischflecksattel (1.126 m) – Heugstatt (1.262 m)
Ab
dem
Sattel
beginnt
der
Aufstieg
zum
Heugstatt,
dem
nächsten
Gipfel.
Ein
steiniger
ansteigender
Pfad
wird
gemeistert.
Nach
etwa
400
Meter
ist
der
Abzweig
hinab
zur
Berghütte
Schareben
erreicht.
Wir
gehen
ruhigen
Schrittes
weiter,
denn
die
nächsten
70
Höhenmeter
über
Stock
und
Stein
warten
schon
auf
uns.
Auf
dem
Gipfelplateau
führt
der
Pfad
durch
eine
Wiesenlandschaft,
die
bis
in
die
1950er
Jahre
als
Almweide
für
Jungvieh
genutzt
wurde.
Auf
der
Hochebene
steht
ein
Wegweiser,
der
weitere
Orientierung
gibt.
Es
geht
etwa
200
Meter
nach
rechts
weiter
bis
zum
Heugstattschachten
und
dem
„
besonderen
“
Gipfelkreuz. Es
ist
ein
schlichtes
aus
naturbelassenen
kleinen
Baumstämmen
mit
Seilen
verknotetes
Kreuz,
an
dessen
Befestigungsschnüren
bunte
Nepal-Fähnchen
im
Wind
flattern.
Sitzgelegenheiten,
ein
Gipfelbuch
und
eine
sehr
schöne
Aussicht
in
die
Ferne
gibt
es
auch
–
der
Gipfel
des
Heugstatt
ist ein sehr schönes Plätzchen im Bayerischen Wald.
6
.
Etappe: Heugstatt (1.262 m) – Enzian (1.286 m)
Vom
Gipfel
des
Heugstatt
gehen
wir
zurück
zum
Goldsteig
und
schon
bald
etwa
50
„
Wurzel
“-Höhenmeter
bergab
bis
zu
einer
Lichtung,
die
auch
Hutung
oder
Schachten
genannt
wird.
Das
einst
von
Menschen
geschaffene
Areal
ist
eine
historische
Kulturlandschaft,
die
mit
Blaubeersträuchern
übersäht
ist.
Wenn
man
den
Kopf
in
den
Nacken
legt
ist
der
nächste
Höhepunkt,
der
Enzian,
schon
zu
sehen.
Etwa
70
Höhenmeter
bringen
den
Kreislauf
in
Schwung,
bis
das
Gipfelkreuz
erreicht
ist.
Es
steht
knapp
10
Meter
rechts
vom
Weg
auf
einem
Felsen.
Auf
einer
Bank
rasten
wir
einige
Minuten.
Der
Blick
ist
jedoch
weiter
auf
Wanderschaft
–
er
gleitet in die Ferne.
7
.
Etappe: Enzian (1.285 m) – Kleiner Arber (1.384 m)
Nachdem
der
eigentliche
Gipfel
des
Enzians,
der
etwa
80
Meter
vom
Kreuz
entfernt
auf
dem
Plateau
liegt,
besucht
wurde,
geht
es
wieder
bergab.
Die
letzten
beiden
Tausender
der
Tour,
die
beiden
„
Arbers
“
kommen
in
Sicht.
Auf
einem
steinigen
Pfad
geht
es
abwärts.
In
der
Senke
führt
der
Weg
einige
Meter
über
Holzbohlen
durch
eine
kleine
Moorlandschaft.
Linker
Hand
des
Weges
steht
eine
Schutzhütte,
in
der
man
bei
Schlechtwetter
Unterschlupf
finden
kann.
An
er
folgenden
Wegkreuzung
gehen
wir
geradeaus.
Der
Pfad
wird
steiniger
bis
ein
Felsplateau
erreicht
ist.
Es
folgt
die
Querung
eines
Forstweges,
dann
beginnt
der
Aufstieg
zum
Kleinen
Arber.
Etwa
200
Höhenmeter
sind
zu
stemmen.
Mal
flacher,
mal
steiler
schlängelt
sich
der
Pfad
in
die
Höhe.
An
einigen
Stellen
ist
die
Sicht
frei
sodass
ein
Rückblick
auf
unsere
bisherigen
Tausender
gegeben
ist.
Weiter
oben
führt
der
Pfad
durch
ein
Waldstück
und
schon
ist
das
Gipfelkreuz
des
Kleinen
Arber,
das
auf
einem
Felsplateau
steht
zu
sehen.
Einige
Minuten
später
ist
es
geschafft,
Gipfel
Nr.
7
ist
erreicht.
8
.
Etappe:
Kleiner
Arber
(1.384
m)
–
Großer
Arber
(1.453
m)
Wie
gewonnen,
so
zerronnen
–
es
geht
über
Wurzeln
und
Steinen
wieder
hinab.
Bis
zur
Chamer
Hütte
sind
es
etwa
400
Meter.
Wir
queren
einen
Forstweg
und
schon
ist
die
Hütte
zu
sehen.
Auf
eine
Rast
wird
verzichtet,
denn
der
Große
Arber
wartet
schon
auf
die
sächsischen
Wanderer.
Direkt
neben
dem
Brunnen
geht
es
über
einen
Sandweg
ein
wenig
bergab
weiter.
Der
finale
Anstieg
über
etwa
200
Höhenmeter
beginnt.
Anfangs
wandern
Brigitte
und
ich
durch
eine
„
Märchenwiese
“.
Der
Pfad
mündet
nach
ein
paar
hundert
Metern
auf
einen
Sandweg.
Die
bislang
naturbelassenen
Pfade
scheinen
hinter
uns
zu
liegen.
Es
geht
stetig,
etwa
500
Meter,
bis
zu
einer
Linkskurve
bergan.
Ab
der
Kurve
folgen
wir
einem
Pfad
in
den
Wald,
der
nach
wenigen
Metern
an
einer
Treppe
endet.
Beim
Stufensteigen
sollte
man
einen
besonderen
ruhigen
Geh-
und
Atemrhythmus
entwickeln,
dass
hilft
die
Absätze
gut
in
einem
Stück
zu
meistern.
Um
15:30
Uhr
ist
das
Gipfelplateau
des
Großen
Arber
erreicht.
Auf
dem
breiten
Rundweg
geht’s
in
Richtung
der
beiden
Kuppeln
und
dann
hinauf
zum
Gipfelkreuz
(1.453
m).
Es
ist
geschafft – die Acht-Tausender-Tour ist erfolgreich beendet.
Vom
Gipfel
geht
es
gegen
15:45
Uhr
etwa
400
Höhenmeter
mit
der
Gondel
bergab.
Der
Wanderbus
bringt
uns
dann
wiederum
gratis
nach
Bodenmais
zurück.
Entgegen
der
Wetterprognose
bleibt,
zu
unserer Freude, der letzte Wandertag trocken.